Gesundheit

 

Im allgemeinen ist der Toller eine gesunde, robuste und unempfindliche Rasse. Die meisten Hunde erreichen ein Alter zwischen 10 und 15 Jahren, wobei auch noch ältere Toller nicht selten sind. Der Toller ist ein sportlicher, „wetterfester“ und oft bis ins hohe Alter aktiver Hund, der ursprünglich für den Jagdgebrauch unter rauen Klimabedingungen gezüchtet wurde.

Viele Erkrankungen, mit denen andere Rassen zu kämpfen haben, kommen beim Toller kaum oder gar nicht vor.
Wie bei allen anderen Hunderassen gibt es gleichzeitig aber auch Erkrankungen, die im Vergleich mit anderen Rassen häufiger sind und gelegentlich Toller betreffen.

Hüftdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) stellen beim Toller kein großes Problem dar, die meisten ausgewerteten Hüften liegen im ohne Auflagen zuchtfähigen Bereich, das sind A- und B-Hüfte, nur wenige Hunde weisen eine C-Hüfte oder schlechter auf. Eine Zucht mit einer C-Hüfte ist nur zulässig, wenn der zu verpartnernde Hund eine A- oder B-Hüfte aufweist. Die Ellenbogendysplasie kommt statistisch gesehen noch seltener vor. Hier wird in "frei", "Grenzfall" und "Grad 1-3" unterschieden. Auch hier liegen die meisten Hunde im zuchtfähigen Bereich.

Beim Toller können, wie bei den meisten anderen Rassehunden auch, gewisse Erbkrankheiten auftreten. Durch Gentests der Zuchthunde ist es allerdings möglich, das Risiko für bestimmte Krankheiten zu minimieren.
Dazu zählt z. B. PRA, die progressive Retina-Atrophie ist ein fortschreitender Netzhautschwund. Diese Krankheit wird rezessiv vererbt, d.h. die Welpen können diese Krankheit nur bekommen, wenn beide Elterntiere "Träger" dieser Krankheit sind. Ist ein Elterntier "frei", der andere aber „Träger“, können die Welpen "Träger" oder "frei" sein. Sind beide Elterntiere "frei", sind die Welpen automatisch über Ergbang "frei". Daher ist es in der Zucht nicht zulässig zwei „Träger“ miteinander zu verpaaren und jeder Zuchthund ist, sofern er nicht über den Erbgang "frei" ist, auf die Krankheit zu testen.

Anders verhält es sich mit CEA, der Collie Eye Anomaly. Dieser Erbgang ist polygen, das heißt ein Gentest kann keine 100% Sicherheit geben, dass ein Tier nicht erkrankt, allerdings ist auch in diesem Fall die Verpaarung zweier Träger nicht zulässig.

Bei manchen Tollern tritt Distichiasis auf, das ist allerdings nicht so schwerwiegend, da nur einzelne Wimpern in Richtung Auge wachsen, die sich im Falle einer Beeinträchtigung vom Spezialisten leicht entfernen lassen, sodass sie nicht wieder kommen.

Eine beim Toller bekannte Autoimmunerkrankungen ist SRMA (steroid responsive meningitis atheriitis), auch A/M oder Beagle Pain Syndrome genannt, da sie beim Beagle häufiger vorkommt. Es handelt sich um eine Entzündung der Hirnhäute und zum Teil der Gelenke. Typische Anzeichen sind plötzlich auftretendes, hohes Fieber, starre Kopfhaltung und steifer Gang. Die Hunde lassen sich wegen der Schmerzen meist nur ungern anfassen und sind oft apathisch. Besteht der Verdacht ist unbedingt eine Klinik aufzusuchen, die sich mit solchen Fällen auskennt. Die Krankheit  tritt in der Regel bis zum 2. Lebensjahr auf, woher diese Krankheit kommt, ist noch unklar, allerdings ist eine genetische Disposition denkbar. SRMA kann im schlimmsten Fall zum Tode des Hundes führen, ist aber bei früher Erkennung gut zu therapieren. Die Gabe von Kortison führt meist zu einer schnellen Besserung, das Mittel muss dann jedoch über einen lange Zeitraum gegeben und langsam ausgeschlichen werden und Rückfälle sind leider nicht auszuschließen.